Mexiko – und doch nicht Mexiko
Nach einer Woche Messetrubel in Las Vegas, Galadinners und bei den Amerikanern so beliebten „One-to-Ones“, hatte ich mir ein paar Tage Erholung redlich verdient. Die beiden Mega-Metropolen Los Angeles und San Francisco mit dem Silicon Valley kommen einen nicht sofort in den Sinn, wenn man an Erholung, Strand und gutes Essen denkt. Diese Punkte standen jedoch ganz oben auf meiner To-Do Erholungsliste.
So viel meine Wahl schnell auf das ca. zwei Flugstunden entfernte Los Cabos an der südlichen Landspitze der Baja California. Sonne, Strand und ein vorzügliches Essen stehen in Mexiko auf der Tagesordnung. Der Flug mit Lufthansa sollte eigentlich von L.A. aus zurück nach Frankfurt gehen. Dieser war schnell nach Dallas umgebucht und zwei Zubringer-Flüge nach Los Cabos (SJD) und Dalles hinzugefügt.
Die Wahl eines passenden Hotels viel nicht schwer. Während meines Aufenthaltes in Las Vegas lerne ich Marco Ortlam, den General Manager des Montage Los Cabos kennen. Ein Landsmann, der gerade den Award „Virtuoso’s Best of the Best Newcomer“ für sein Hotel gewonnen hatte – mit Recht wie ich wenig später feststellen konnte.
Das Montage Los Cabos ist das erste Hotel der bekannten Luxus-Hotel & Resorts Marke außerhalb der Vereinigten Staaten – und doch nicht. Doch dazu später mehr. Es ist mit ca. 120 Zimmern und Suiten eine relativ überschaubare Anlage, die an einem wunderschönen, halb runden Stand von Hügeln umgeben liegt. Diese Bucht hat den großen Vorteil, dass man hier ungestört von starken Wellen und Brandung im Meer schwimmen kann. An der südlichen Landspitze, an welcher der Golf von Kalifornien und der Pazifische Ozean zusammen führen, ist Baden und Schwimmer im Meer an vielen Ort leider viel zu gefährlich und deshalb verboten.
Nach einem frühen Flug aus Los Angeles, den üblichen Einreiseformalitäten in einem sehr modernen Flughafengebäude, betrete ich kurz darauf mexikanischen Boden. Ein Fahrer des Hotels erwartet mich bereits, nimmt meine Koffer entgegen und führt mich zum einem großen US SUV – eigentlich alles so wie man es aus Amerika kennt. Die Fahrt dauert ca. 30 Minuten und endet an einem großem, mit Naturstein gepflasterten Vorplatz vor einem modernen Lobby-Gebäude mit viel Glas.
Die Check-in Formalitäten sind schnell erledigt und ich werde zu meinem Zimmer der Kategorie „Deluxe Ocean View King Room“ von einem Mitarbeiter des Hotels begleitet. Das Zimmer befindet sich in der oberen von zwei Etagen mit Blick über verschiedene Pools bis hin zu der kleinen Hausbucht – der „Bahia Santa Maria„. Vom Bett aus schaut man über eine große überdachte Terrasse direkt auf das Meer Richtung Sonnenuntergang. An der Rückseite befindet sich Schränke, die das Zimmer wie ein Raumteiler vom großen Bad mit Dusche, Badewanne und einem Außenbereich mit einer zweiten Dusche abtrennen. Auf mich wartet, neben frischem Obst, auch das für Virtuoso Gäste übliches Begrüßungsschreiben des GMs. Ich finde ich es immer wieder sehr aufmerksam, wenn ein Hotel Direktor sich die Zeit nimmt und persönlich ein paar liebe Zeilen auf einer Karte zur Begrüßung seiner Gäste schreibt.
Die kleine runde Bucht des Montage Los Cabos ist eine willkommene Ausnahme von Ständen, an dem das Baden sonst verboten ist. Am weißen, halbrunden Standstrand ist Schwimmen und Schnorcheln möglich und mach außerdem in angenehm warm temperierten Wasser eine Menge Spaß. Tagsüber kommen ein paar Touristenboote, die ihre Gäste im Meer schwimmen und tauchen lassen. Am Morgen und Abend sind die Hotelgäste unter sich.
Das Montage Los Cabos verfügt über eigene Liegen, einem Verleih für Sportgeräte und kostenlose Schnorchel Ausrüstungen. Diesen Service nehme ich gerne in Anspruch und erkunde die Ober- und Unterwasserwelt in der kleinen Bucht.
Für den Abend fällt meine Wahl des Restaurants „Mezcal – Modern Mexican Kitchen„. Hier kann man nicht nur hervorragend Speisen – vegetarische und vegane Menüs inbegriffen – man erfährt auch alles über die Nationalgetränke der Mexikaner Mezcal und Tequila persönlich und aus erster Hand vom Personal. Die Atmosphäre auf der Terrasse des Mezcal ist sehr angenehm und lädt einer langen Verweildauer ein.
Neben Hotel und Stand hat Los Cabos natürlich noch etwas mehr zu bieten – wenn auch die Anzahl der Sehenswürdigkeiten und landschaftlichen Attraktionen eher begrenzt sind. Auf jeden Fall gehört der Bogen von Cabo San Lucas (El Arco de Cabo San Lucas) mit dazu und sollte auf keinen Fall ausgelassen werden. Zu erreichen ist dieser berühmte Fels bequem per Ausflugsboot oder auf einer privat gecharterten Yacht (ca. 2.500USD). Beide Möglichkeiten bietet das Montage Hotel für seine Gäste an. Der Ausflug zum Sonnenuntergang ist auf jedem Fall zu empfehlen und ist sowohl etwas für das Auge wie auch den Magen. Es werden neben sensationellen Postkartenmotiven für die Kamera und Instagram auch lokale kulinarische Köstlichkeiten serviert, die sich wirklich schmecken lassen können.
Wieder angekommen am kleinen Hafen der Stadt machte ich mich auf den Rückweg von meiner Sonnenuntergangstour rund um den „Cabo San Cucas„. Ich entschließe mich zu Fuß durch Cabo San Lucas zu ziehen, um auf diesem Weg noch ein paar mexikanische Peso zu tauschen und etwas Kleingeld für Souvenir oder auch nur als Andenken für die heimische Kleingeldsammlung fremder Währungen zu ergattern. Restaurants, Bars und große Souvenir Geschäfte lagen an meiner Route durch die Stadt. Ebenso ein paar Geldautomaten, jedoch konnte man hier nur US-Dollar abheben. Niemand schien sich für Pesos zu interessieren. Sogar das Umrechnen der Waren will man seinen Gästen ersparen und gibt viele Preise direkt in Dollar an. Da war es wieder, mein Gefühl doch noch in den USA zu sein als in seinem Nachbarland im Süden. Fast alles ist auf Touristen aus den Vereinigten Staaten ausgelegt, was für manche Urlauber mit Sicherheit einfacher und bequemer ist aber dadurch viel vom Ursprung des Landes und seiner Kultur auf der Stecke bleibt.
Abschließend bleibt mir zu sagen, mit dem Montage Los Cabos habe ich genau die richtige Wahl für meinen verlängerten Aufenthalt in Bezug auf Lage, Service und kulinarische Eindrücke eines für mich fremden Landes getroffen. In Bezug auf Kultur und Natur gibt es mit Sicherheit besser geeignete Regionen in Mexiko um das Land besser kennen und erleben lernen zu können.
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